Die Presse über das 3er Haus:
Ikonen der Österreichischen Küche – Sabine Nehr

Gumpoldskirchen war einst ein klingender Name eines Weinortes, dessen Weine zu den begehrtesten zählten. Einen Gumpoldskirchner zu trinken, das zeichnete den Konsumenten als Feinspitz und Connaisseur aus. Das ist lang vorbei.

Doch die Winzer in der Thermenregion, der Region zwischen Perchtoldsdorf und Baden, ware n in den letzten zehn Jahren nicht untätig. Auf Verkostungen begegnet man spannenden Weinen, mal traditionell unter Pflege der Sorten Rotgipfler und Zierfandler, mal auch dem Burgundischen zugewandt, mit den Sorten Chardonnay und Pinot Noir.

Kulinarisch tut sich die Region aber schwer. Die Gegend hat kein Überangebot an niveauvollen gastronomischen Betrieben. Es gibt ein paar brave Ausflugsgasthäuser und Neighbourhood-Lokale, deren kulinarische Relevanz selten über den Häuserblock hinausreicht. Das Angebot ist vielfach geprägt von Heurigenlokalen, die sich qua Lokalpatriotismus, verdächtig günstiger Kalkulation und beträchtlichen Mengen an Convenience ein solides wie treues Stammpublikum erkocht haben. Ihr Speisenangebot ist austauschbar. Selten sieht man so viele Bofrost-Lieferwägen durch enge Gassen malerischer Heurigenorte kurven wie hier. Es ist so betrachtet überhaupt kein Wunder, dass ein Restaurant wie das 3er Haus in Gumpoldskirchen mittags wie abends gut gebucht ist. Hier rettet Küchenchefin Sabine Nehr anspruchsvolle Thermenregion-Besucher vor Convenience und Billig-Backhendl.

Seit 2012 führen Sabine und Christian Nehr das mit viel Aufwand in die wunderschöne alte Bausubstanz im Ortszentrum hineingesetzte Restaurant mit dem schönen Garten und den verwinkelten, mit Detailliebe ausgestatteten Stuben. Sabine Nehr ist von der kulinarischen DNA Gumpoldskirchens geprägt, als diese noch nicht vom Massen- und Radlertourismus beeinflusst war.

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